Diagnose und Therapie
Überaktive Blase
Eine wertvolle Grundlage für die Diagnose der überaktiven Blase bilden Miktionstagebücher, in denen Betroffene über mehrere Tage hinweg unter anderem die Trinkmenge, die Häufigkeit und den zeitlichen Abstand der Toilettengänge notieren. Solche Tagebücher liefern wichtige Einsicht in das Beschwerdebild und helfen den ÄrztInnen, konkrete Einschätzungen zu treffen und eine individuelle Therapie zu verordnen.
Folgende Therapieverfahren können angewendet werden:
- Blasen- und Toilettentraining
Betroffene versuchen, die Zeit zwischen den Toilettengängen zu verlängern, um somit wieder mehr Kontrolle zu erlangen.
- Physiotherapie
Ein spezielles Beckenbodentraining soll dabei helfen, den Blasenmuskel zu trainieren. Wichtig dabei ist, dass die Übungen regelmäßig gemacht werden.
- Biofeedback
Kann bei Drangbeschwerden oder Inkontinenz helfen, den Beckenboden besser wahrzunehmen oder anzuspannen.
- Medikamente
Mit Hilfe spezieller Wirkstoffe kann die Kontraktion der Blasenmuskulatur abgeschwächt werden. Auftretende Nebenwirkungen und Kontraindikationen haben oft eine schlechte Compliance zur Folge, oftmals wird die Therapie durch die Patientinnen beendet.
- Blaseninstillation
Um die Schleimhaut zu beruhigen, werden Medikamente in die Blase eingebracht.
- Botox®-Injektionen in der Blasenwand
Um die Muskeln der Blase zu schwächen, wird manchmal das Nervengift Botox® in die Wand der Blase eingespritzt. Viele Betroffene lehnen diese Behandlungsoption aufgrund möglicher Folgen (Katheterisierung der Harnblase) ab.
- Operatives Einsetzen eines Neurostimulators
Dabei werden durch an den Nervenwurzeln angebrachten Elektroden Stromimpulse abgegeben, was durch einen eingesetzten Generator passiert. Dadurch wird die Blase angeregt.
- Operation
Sollte keine der genannten Therapiemethoden anschlagen, kann die Blase chirurgisch ersetzt oder erweitert werden.
- Das FemPulse System: Nicht-invasive Neuromodulation als Alternative zu operativen Verfahren
In klinischen Studien wird das tragbare FemPulse-Neuromodulationsgerät als sicher und komfortabel bei der Therapie der ÜAB beurteilt. Das FemPulse System muss nicht implantiert werden und wird von den Patientinnen selbstbestimmt eingesetzt bzw. gesteuert.