Krankheitsbild & Symptome
Überaktive Blase
Patienten mit einer überaktiven Blase (ÜAB oder engl.: Overactive Bladder, OAB) haben ständig das Gefühl, auf die Toilette zu müssen, obwohl sich in der Harnblase kaum Flüssigkeit gesammelt hat. Der Harndrang kommt meist so plötzlich, dass die Miktion – das Wasserlassen – keinen Moment mehr aufschiebbar ist. Ist der Weg zur Toilette lang, kann auch unfreiwillig Harn verloren gehen.
Im Normalfall senden Rezeptoren, sobald ein bestimmter Füllzustand der Blase erreicht ist, ein Signal an das Gehirn und kündigen somit den Harndrang an. Dieser Reiz wird so lange ausgelöst, bis diesem nachgegeben und die Blase entleert wird. Bei Personen mit einer überaktiven Blase ist dieser Ablauf gestört. Der Blasenmuskel ist bei Betroffenen wesentlich früher aktiv, sodass es häufiger zu Harndrang und somit zum Toilettengang (mindestens achtmal pro Tag) kommt.[1] Vor allem während der Nachtruhe kann dies zu einer großen Belastung werden.
Folgende Symptome können bei einer ÜAB auftreten:
- Gesteigerter Harndrang
- Häufige Toilettengänge mit geringer Ausscheidungsmenge
- Ungewollter Harnverlust (Dranginkontinenz)
- Nächtliches Wasserlassen
- Oftmals Schmerzempfinden aufgrund des ständigen Reizzustandes
Dranginkontinenz
Die Dranginkontinenz zeigt sich im Allgemeinen durch einen unfreiwilligen Harnverlust aufgrund eines unkontrollierbaren, plötzlich einsetzenden Harndrang (imperativer Harndrang). Prinzipiell unterscheidet man, basierend auf der Ursache für die Dranginkontinenz, zwei Formen:
- Motorische Dranginkontinenz (überaktive Blase)
Die Ursache dieser Form der Inkontinenz ist eine fehlende Hemmung der Nervenimpulse des Blasenmuskels, wodurch es repetitiv zur unkontrollierten, krampfartigen Kontraktion der Blasenmuskulatur kommt. Dies resultiert in einem wiederkehrenden Harnverlust. Eine überaktive Blase und der daraus oftmals resultierenden motorischen Dranginkontinenz kann aber auch ohne ersichtliche Ursachen auftreten.
- Sensorische Dranginkontinenz (überempfindliche Blase)
Bei dieser Form der Dranginkontinenz kommt es zu einer fehlerhaften Informationsübertragung zwischen Gehirn und Blase. Das Gehirn bekommt fälschlicherweise das Signal, dass die Blase aufgrund des fortgeschrittenen Füllzustandes geleert werden muss, obwohl diese in Wahrheit kaum Flüssigkeit enthält. Daraufhin veranlasst das Gehirn die Kontraktion des Blasenmuskels, was oftmals in Harnverlust resultiert.
[1] Urology Care Foundation
